Weiterbildung

Im Januar 2018 hat der Erziehungsrat das Weiterbildungskonzept für „Medien und Informatik“ beschlossen und dabei folgende Bestimmungen erlassen:

  • Grundsätzlich besuchen alle Lehrpersonen Weiterbildungsangebote zur Umsetzung von Aspekten aus dem neuen Modullehrplan Medien und Informatik
  • Alle Lehrpersonen, welche die Unterrichtsberechtigung für Medien und Informatik im Kanton Uri anstreben, müssen die „Nachqualifikation M&I“ (NQMI) durchlaufen und ihre Qualifikation mittels eines digitalen Portfolios dokumentieren
  • Die Kursleitung NQMI definiert Kriterien , die zum Erwerb der Lehrbewilligung erfüllt sein müssen und lässt diese vom Erziehungsrat genehmigen
  • Lehrpersonen, welche die NQMI durchlaufen, erhalten eine kantonale Unterrichtsberechtigung für Medien und Informatik auf der entsprechenden Stufe
  • Lehrpersonen können sich nur für die angestammte Stufe nachqualifizieren

Weiterbildungskonzept

Ausgehend von den bereits vorhandenen Kompetenzen der Lehrpersonen wird die Weiterbildung individuell gestaltet.

Die Lehrpersonen setzen sich bereits seit mehreren Jahren mit den in «ICT an der Volksschule – Ergänzung zu den Lehrplänen» beschriebenen Inhalten auseinander und behandeln sie mit ihren Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Alle bringen somit bereits einen – mehr oder weniger – gefüllten Rucksack mit, um zumindest einen Teil der Kompetenzen des Modullehrplans M+I im Unterricht zu fördern.

SE:MI

Das Selbstevaluationstool Medien und Informatik SE:MI gibt der Lehrperson einen Überblick über ihren Kompetenzstand in den drei Bereichen des Modullehrplans Medien und Informatik. Gleichzeitig können die Schulleitenden einen Überblick über den Kompetenzstand aller Lehrpersonen ihrer Schule generieren. Die Ergebnisse bilden somit die Grundlage für die Weiterbildungsplanung auf den Ebenen Lehrperson und Schule.

Weiterbildung für alle Lehrpersonen

Zwischen dem Modullehrplan Medien und Informatik einerseits und den Fachbereichslehrplänen anderseits gibt es eine Vielzahl inhaltlicher Berührungspunkte. Fächerübergreifendes Lernen wird daher im Lehrplan an den entsprechenden Stellen durch gezielte Hinweise angeregt. Es besuchen deshalb grundsätzlich alle Lehrpersonen Weiterbildungsangebote zur Umsetzung von Aspekten aus dem neuen Modullehrplan Medien und Informatik.

Personalentwicklung

Die Schulleitung bespricht und bewilligt die Weiterbildung aller Lehrpersonen. Im Fall von M+I muss sie klären, wer die Nachqualifikation im Zyklus 2 (für die 5. und 6. Klassen) und Zyklus 3 absolviert.

Wer die Nachqualifikation in Angriff nimmt, erfüllt grundsätzlich die Weiterbildungspflicht (10 Halbtage pro Schuljahr bei einem Vollpensum), Ausnahmen sind Obligatorien des Erziehungsrats.

Lehrbewilligung für Fachlehrpersonen M+I

Lehrpersonen, die das Unterrichtsfach M+I unterrichten, benötigen eine Lehrbewilligung. Sie besuchen den Kurs «Nachqualifikation Medien und Informatik» (NQMI), der sie durch die individuelle Weiterbildung führt und bei der Umsetzung im Unterricht unterstützt. Zentral ist die Erstellung eines digitalen Portfolios. Die Lehrpersonen werden gezielt unterstützt bei dieser Form der Dokumentation.

Die Kursleitung NQMI definiert Kriterien, die zum Erwerb der Lehrbewilligung erfüllt sein müssen und lässt sie vom Erziehungsrat genehmigen. Wenn Kursteilnehmende die entsprechenden Kriterien erfüllen, gibt die Kursleitung eine Empfehlung zuhanden der Bildungs- und Kulturdirektion ab. Diese prüft die formellen Punkte und erteilt eine kantonale Lehrbewilligung für den entsprechenden Zyklus. 

Weiterbildungsformen

Schulinterne Weiterbildung

Basierend auf den Ergebnissen von SE:MI kann die Schulleitung schulinterne Weiterbildungen planen. Im Modullehrplan sind insbesondere die Anwendungskompetenzen mit Querverweisen in fast alle Fachbereiche versehen. Demnach liegt die Verantwortung für die Umsetzung des Modullehrplans nicht allein bei den Fachlehrpersonen M+I, sondern auch bei allen anderen Lehrpersonen. 

Individuelle Weiterbildung

Wo Weiterbildungsbedarf besteht, der nicht schulintern abgedeckt wird, sollen Lehrpersonen Weiterbildungskurse besuchen. In den Schuljahren 2018/19 und 2019/20 stellt der Kanton Uri mit seinen Kooperationspartnern ein breites Angebot an Kursen bereit.

Lernen in der Praxis / Selbststudium

Nicht für alle Bereiche wird es Weiterbildungsangebote geben und nicht für alles braucht es einen Kurs. Die tägliche Praxis kann ebenso als bedeutende Quelle des eigenen Lernens dienen. Lehrpersonen sind in der Lage, neue Inhalte selbständig zu erarbeiten und für den Unterricht aufzubereiten. Dazu gehören beispielsweise das Studium von Fachliteratur und Lehrmitteln, Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen, Entwicklung von Unterrichtsmaterial, Vernetzung auf Social Media, Besuch von Fachtagungen oder das Ausprobieren von neuer Software. Es besteht eine Vielzahl an Lernangeboten im Internet und eine aktive Fachcommunity.

Nachqualifikation Medien und Informatik (NQMI)

Kurs NQMI

Lehrpersonen, die das Fach «Medien und Informatik» unterrichten werden, besuchen den Kurs «Nachqualifikation Medien und Informatik» (NQMI) für Zyklus 2 oder Zyklus 3. Der Kurs führt die Teilnehmenden durch die individuelle Weiterbildung und die Umsetzung im Unterricht. Er dauert zwei bis drei Jahre und wird mit dem Erwerb einer Lehrbewilligung abgeschlossen. Der Kurs wird als eine Art «Basislager» gestaltet werden. Die teilnehmenden Lehrpersonen und die Kursleitung treffen sich regelmässig, tauschen sich aus (auch mittels Hilfsmitteln von e-learning), planen die nächsten Schritte und erhalten Inputs.

Kursaufbau:

Den Rahmen abstecken: Was gehört zu M+I? Was gehört nicht dazu? Was sollten Fachlehrpersonen M+I können? Wie arbeiten wir im Kurs?
Die Schritte 1 bis 3 wiederholen sich und werden im Portfolio dokumentiert.

1 Standort: Was kann ich bereits? Die Lehrpersonen vergleichen ihre eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen. Ausgangspunkte sind SE:MI, bereits absolvierte Kurse und Unterrichtserfahrung (z.B. Primalogo).

2 Ziel: Was muss ich noch lernen? In welchem Kompetenzbereich mache ich einen nächsten Schritt?

3 Was ist mein nächster Schritt? Besuche ich einen Kurs oder wähle ich eine andere Art der Weiterbildung?

4 Das Portfolio wird abgeschlossen und durch die Kursleitung beurteilt. Die Kursleitung gibt eine Empfehlung zuhanden der Bildungs- und Kulturdirektion ab. Diese prüft die formellen Punkte und erteilt eine kantonale Lehrbewilligung.

Portfolioarbeit

Portfolios sind ein Mittel zur Dokumentation und Reflexion von Lernprozessen und zur Präsentation eigener Kompetenzen.

Alle Lehrpersonen, die eine Lehrbewilligung für das Fach M+I anstreben, erstellen ein E-Portfolio und bestätigen ihre persönliche Arbeit mit einer Eigenständigkeits-erklärung. Sie werden im Kurs NQMI in die Portfolioarbeit eingeführt und bis zum Abschluss begleitet.

Im Portfolio sammeln die Lehrpersonen «Lernspuren», dokumentieren und reflektieren so ihren Lernprozess und machen ihre Kompetenzen sichtbar. Fachlehrpersonen M+I benötigen in den Bereichen Anwendung, Medien und Informatik eigene Fachkompetenzen (was muss ich können?) und fachdidaktische Kompetenzen (wie unterstütze ich Lernende beim Kompetenzerwerb?). Mit dem Erstellen eines E-Portfolios werden bereits einige Anwendungskompetenzen abgedeckt (z.B. Umgang mit Text, Audio und Video, publizieren im Web).

E-Portfolios sind digitale Sammelmappen mit «Lernspuren». Das können zum Beispiel Arbeitsergebnisse, Reflexionen und Kommentare sein. Ein E-Portfolio kann Text, Audio, Video und andere Dokumente und Dateien enthalten. Es besteht die Möglichkeit, das Portfolio anderen Personen (Kursgruppe, Kursleitung) zugänglich zu machen. So kann es von anderen gelesen oder auch kommentiert werden. 

Den beteiligten Lehrpersonen wird empfohlen, ein Blog als Portfolioumgebung zu nutzen. Für das Erstellen von Websites im Allgemeinen und Blogs im Besonderen hat sich WordPress bewährt. Da einige Lehrpersonen bereits eigene Websites oder Blogs betreiben, sollen sie nach Absprache mit der Kursleitung einen anderen Dienst als WordPress verwenden dürfen.

Zeitplan

18. April 2018 Kickoff NQMI
31. Mai 2018 Anmeldung der Interessierten Lehrpersonen für die Nachqualifikation
Schuljahr 2018/19
Schuljahr 2019/20
Schuljahr 2010/21
  • Breites Kursangebot M+I
  • NQMI Zyklus 2 und 3
  • Arbeit am Portfolio, individueller Abschluss

Da die einzelnen Teilnehmenden individuell an ihrer Kompetenzerweiterung arbeiten, ist ein Einstieg in die Nachqualifikation jederzeit möglich.

Ab Schuljahr 2019/2020 erhalten alle Teilnehmenden der NQMI eine befristete Lehrbewilligung für das Fach M+I.