Ausgangslage

Medienkompetenz gilt heute als vierte Kulturtechnik – nebst Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie ist notwendig, um viele Alltags- und Berufssituationen zu bewältigen und Medien verantwortungsbewusst und sicher nutzen zu können.

Schulleitungen, Lehrpersonen und andere Fachpersonen sind sich dessen bewusst, stehen aber vor der Herausforderung, den Bildungsauftrag in Bezug auf die Vermittlung von Medienkompetenzen umfassend wahrzunehmen. Dabei stellen sich Fragen unterschiedlichster Art:

  • Wie gelingt Medienbildung im Unterricht?
  • Welche Haltung ist sinnvoll zur Verwendung von Smartphones und Tablets – innerhalb und ausserhalb des Unterrichts?
  • Wie kann der Schutz der Schuldaten gewährleistet werden?
  • Was ist der richtige Umgang mit aktuellen Problemen wie Cybermobbing?
  • In welcher Form soll die Zusammenarbeit mit Eltern erfolgen?
GENERATION INTERNET: Wie sich die Freizeitaktivitäten der Jugendlichen seit 1998 verändert haben. (aus: “Medienkompetenz im Schulalltag“, Jugend und Medien, 2016)

Digitale Medien verändern den Schulalltag

Für Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitende und andere Fachleute aus dem schulischen Umfeld gehören digitale Medien heute zum Berufsalltag. Einerseits sind sie Arbeitsmittel im Unterricht, für die Kommunikation, für administrative und für schulorganisatorische Abläufe.

Andererseits sind diese sich rasant entwickelnden Medien Teil der sozialen Welt der Schülerinnen und Schüler, zu der auch die Schule gehört. Durch die Präsenz der digitalen Medien im Schulalltag ergeben sich vielfältige Fragestellungen, Möglichkeiten und Herausforderungen – sei es im Unterricht, auf dem Pausenplatz oder im Kontakt mit Eltern.

Was versteht man unter Medienkompetenz?

Medienkompetenz gilt als Schlüsselqualifikation der Informationsgesellschaft. In der Regel umfasst der Begriff Medienkompetenz neben dem technischen Wissen, wie digitale Medien bedient werden, auch die Fähigkeit, verantwortungsbewusst und kritisch mit Medien umzugehen sowie ein Verständnis dafür, wie Informationstechnologien funktionieren. Damit dies gelingt, braucht es Lese- und Schreibkompetenzen, denn auch multimediale Inhalte wie Bilder und Filme müssen «gelesen» und verstanden werden.

Je nach Definition schliesst Medienkompetenz aktive Gestaltungskompetenzen, Genussfähigkeit sowie soziale und kommunikative Kompetenzen ein. Zu einem zeitgemässen Verständnis von Medienkompetenz gehören zudem der sorgfältige Umgang mit persönlichen Daten im Internet,  das Beachten von Verhaltensregeln im Internet, das Abschirmen vor digitalen Ablenkungen, das Filtern von unüberschaubaren Mengen an Informationen und das Einschätzen der Qualität der Inhalte.

Was bedeutet Förderung von Medienkompetenz in der Schule?

«Man kann nicht nicht Medienpädagogik betreiben», meint der Schweizer Medienpädagoge Christian Doelker. Medien sind im Leben der Kinder omnipräsent und sie sind Bestandteil jedes Schulzimmers. Auch wer sich für die Wandtafel statt für eine digitale Präsentation entscheidet, nutzt ein Medium. Medienkompetenzförderung in der Schule heisst also, sich Gedanken zu machen über die Stärken und Schwächen der verschiedenen Medien und die Kinder zu ermutigen, verschiedene Formen zu erproben. Dazu gehört, die Medienpräferenzen der Kinder und der Lehrpersonen kritisch zu hinterfragen und gegenseitig voneinander zu lernen. Digitale Medien sind dann eine Bereicherung, wenn sie analoge Medien und medienfreie Begegnungen mit neuen Themen, Lerngegenständen und Lernmethoden nicht ersetzen, sondern ergänzen.
Quelle: Broschüre „Medienkompetenz im Schulalltag„, Jugend und Medien, 2016

Einführung des Lehrplans 21

Auf das Schuljahr 2019/20 wurde im Kanton Uri der Modullehrplan Medien und Informatik eingeführt. Ziel des vorliegenden Medienkonzepts ist die effiziente und effektive Einführung des Modullehrplans in den täglichen Unterricht. Daneben soll das Medienkonzept aber auch Leitplanken setzen im Einsatz und Umgang mit Medien und ICT-Mitteln.